Wer ökologisch Wohnen will, denkt nicht nur daran, Energiekosten zu senken und sparsam mit unserem Trinkwasser umzugehen. Naturnahes Wohnen bezieht sich auf viele unterschiedliche Aspekte, die schon beim Bau eines Hauses eine Rolle spielen.

So können Häuser aus Holz, Lehm, aber auch aus Strohballen erbaut werden. Diese Materialien haben sich seit Jahrtausenden bewährt und rücken gerade in ländlichen Gebieten immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit. Anders als so manche chemische Bausubstanzen sorgen sie für ein angenehmes Wohnklima, da sie die Luftfeuchtigkeit im Raum regulieren und damit insbesondere Allergikern zugute kommen.

Holz gehört hierbei zu den leicht nachwachsenden Rohstoffen und zählt gleichzeitig zu den beständigsten Baumaterialien – immerhin wurden ganze Stadtviertel auf Holzpfählen erbaut, die bis heute stehen.

Auch in Hinblick auf die Wohnungseinrichtung wählen Naturliebhaber viel lieber Massivholzmöbel, die nicht mit chemischen Holzschutzmitteln behandelt wurden. Werden für den Möbelbau zudem einheimische Hölzer wie Kiefer, Eiche und Buche verwendet, trägt man als Verbraucher dank der kürzeren Lieferwege schließlich auch zu einem niedrigeren Ausstoß von CO2 Emissionen bei.

Für die Möbelherstellung kommen neben Holz auch Rattan, Leder, Glas und recycelte Materialien zum Einsatz. Worauf man vor dem Möbelkauf aber unbedingt achten sollte, ist, dass die Produkte mit Gütesiegeln ausgezeichnet wurden, darunter etwa der Blaue Engel, Das Goldene M, RAL, FSC und ÖkoControl.

Als Bodenbelege und für Wandverkleidungen findet Holz ebenfalls Verwendung, jedoch auch Natursteine werden gern verarbeitet, da ihre markante Oberflächenstruktur sowohl im Innen-, als auch im Außenbereich edle Akzente setzt. In Frage kommen hierbei etwa Sandstein, Schiefer, Granit, Quarzit- und Basaltsteine. Aber auch einfache Flusssteine mit abgerundeter Oberfläche versprechen gerade im Badezimmer ein optisch reizvolles Ambiente.

Schließlich finden Naturmaterialien auch in der Herstellung von Wohntextilien und Accessoires Verwendung, sei es als wesentlicher Bestandteil oder als dekoratives Element. Gefragt sind besonders Schurwolle und Baumwolle aus ökologischen Anbau, ebenso Jute, Filz und Leinen.

Bei einer ökologischen Verarbeitung dieser Materialien bleibt den Textilfasern ihre natürliche Farbgebung erhalten; wenn sie gefärbt werden, dann ausschließlich mit Hilfe von Pflanzenfarben und ohne Beimischung von chemischen Zusätzen.

Solcherlei Wohntextilien tun hierbei nicht nur dem ökologischen Gewissen gut. Teppiche aus Schurwolle zum Beispiel sind auch bei hoher Beanspruchung sehr robust, halten außerdem die vom Boden aufsteigende Kälte zurück und verfügen darüber hinaus über eine sehr gute Schalldämpfungseigenschaft.

Weiterhin können Umweltbewusste bei der Wahl ihrer Matratze darauf achten, dass diese aus natürlichen Materialien wie Kokosfasern, Schurwolle, Stroh und Rosshaar gefertigt wurde. Zu bedenken ist jedoch, dass diese schneller verschleißen, da sich durch das Körpergewicht bleibende Kuhlen bilden, und sie leider auch ein Paradies für Milben darstellen, weswegen gerade Allergiker vorsichtig sein sollten.

Die einfachste Art und Weise, sich mehr Natur ins Haus zu holen, besteht schließlich darin, möglichst viele Grünpflanzen aufzustellen. Sie sind nicht nur eine Freude für unsere Augen, sondern reinigen auch die Luft im Raum. Und gerade zur kalten Jahreszeit, wenn durch das Heizen die Luft im Zimmer trocken wird, können unsere Topfpflanzen für eine angenehme Luftfeuchtigkeit sorgen.